DIE BB ALSTHOM ZUR ZEIT DES CHEMIN DE FER FRANCO-ETHIOPIEN BIS 1980



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Im Jahr 1954 stellt die C.F.E sechs Bo'Bo'-Diesellokomotiven mit 925 PS in Dienst, hergestellt durch Alsthom im Werk Tarbes. Sie tragen die Betriebsnummern BB 01 bis 06 und wurden nach den Empfehlungen der OFERFOM hergestellt, ein Organ welches die Zusammenarbeit zwischen den Bahngesellschaften in Französisch Afrika koordinierte. Abgeleitet vom Grundtyp BB 500, welcher im Jahr 1953 nach Madagaskar geliefert wurde, ist es eine einfache und robuste Maschine mit einem Dienstgewicht von 44 Tonnen. Der Dieselmotor ist der neue, sehr gut gelungenen MGO V12 ASHR, aus welchem zahlreiche Nachfolgemodelle weiterentwickelt werden. War er ab Werk auf 9325 PS eingestellt, so muss er später angesichts des Streckenprofils und dem schwachen Dienstgewicht der Lokomotiven in Bezug auf die Leistung, durch die Techniker von Diré Daoua auf 660 PS gedrosselt.

Ursprünglich fehlte diesen Lokomotiven eine Vielfachsteuerung. Diese wird erst 1969 eingebaut, nach Studien und Versuche der Techniker der Werkstatt Diré-Daoua. Um das Adhäsionsgewicht zu erhöhen werden später noch Ballastgewichte unter dem Rahmen befestigt.

Eine Zusatzbestellung von 3 etwas schwereren (48 Tonnen) und stärkeren Einheiten (mit Dieselmotor MGO V12 BSHR zu 1050 PS / 770 KW) folgt im Jahr 1962. Diese bekommen die Betriebsnummer BB 11 bis 13 stellen sie damals die klassische Französische Diesellokomotive dar, welche auf allen Meterspurbahnen Afrikas und Asiens in mehreren hundert Einheiten vertreten war.

Im Jahr 1968 durchlief das BB-Modell von Alsthom eine Verjüngungskur, damit alle inzwischen entstandenen Varianten zur vereinheitlichen. Dies betrifft die technischen Weiterentwicklungen in Bezug auf die Bremsen, elektrischen Einrichtung und Drehgestell. Daraus entstand das Modell AD 12 B zu 1200 PS, aus welchem wiederum unter Verlängerung des Fahrgestells manche stärkere Variante (AD16 B, AD 20 B zu 2000 PS, usw.) entstehen wird.

Die ersten Einheiten werden im Jahr 1970 auf dem Netz des Benin in Dienst gestellt. Kurz darauf erschient der Typ AD12 B auch auf dem Äthiopischem Netz: stark und zuverlässig, mit Vielfachsteuerung ausgerüstet erscheinen im Jahr 1972 vier Lokomotiven mit den Betriebsnummern BB 1201 bis 1204, fünf weitere Lokomotiven BB 1205 bis 1209 folgen in den Jahren 1978 bis 1980.

DIE BB ALSTHOM AD12 B ZUR ZEIT DES CHEMIN DE FER DJIBOUTO-ETHIOPIEN NACH 1980.



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Erstmals im Jahr 1970 auf dem Netz des Benin in Dienst gestellt, erschein der Typ AD12 B kurz darauf auf dem Äthiopischen Netz. Im Jahr 1984 erhält die CDE sechs neue Lokomotiven mit den Betriebsnummern BB 1210 bis 1215. Sie gesellen sich zu den neun bereits der CFE gelieferten Maschinen.
Sie bilden den Grundstock der Gesellschaft CDE. Leider dienten sie zugleich als bevorzugte Zielscheibe während Kriege und Attentate in den schwarzen Jahren, welche Äthiopien durchquert. Dies führte zum Verlust mehrerer Lokomotiven. Die 1202 wiederentsteht im Februar 1989 aus drei zerstörten Einheiten, nicht zuletzt dank dem Wissen und den Improvisationsfähigkeiten des Personals der Werkstatt Diré-Daoua.

Ein letzter Ankauf erfolgt im Jahr 1997 aus zweiter Hand: vier Lokomotive des Typs « union française », 1965 hergestellt für das Spanische Meterspurnetz der FEVE (Nummern 1050, 1055, 1058 und 1060), wo sie arbeitslos herumstanden. Sie wurden in den Werkstatt der CFD in Bagnères aufgefrischt, mit einem neuen modernisierten Führerhaus nach dem Muster der AD 12 ausgerüstet. Sie bekamen ein neuer Dieselmotor Wärstilä (Finnland) als Lizenzbau SACM-MGO UD30V12R4D mit 1050 CV (770 KW). Unter den Nummern BB 1216 bis 1219 eingereiht standen alle vier im Jahr 2010 verlassen auf einem Abstellgleis.

Die BB 1202, 1203, 1204, 1207, 1208, 1211 und 1214 stehen ausser Betrieb. Die BB 1212 wurde mit dem Führerhaus der 1203 wiederaufgebaut und die BB 1206 mit jenem der 1214 instand gestellt. Aus Geldmangel ist erst nur noch dem Improvisationstalent und Durchhaltevermögen der Techniker der Werkstatt Diré-Daoua zu verdanken, dass sie Lokomotiven instand stellen können indem sie auf Unfallmaschinen alle noch brauchbaren Teile übernehmen. Dies führt zum Austausch von Führerhäuser, Motoren, Untergestelle und andren Bauteile. Der Informationsmangel darüber erschwert das Verfolgen der einzelnen Maschinen erheblich.

Im Jahr 2010 konnte man noch die BB 05 sowie 06 zu 660 PS beobachten, welche dem Rangierdienst im Bahnhof und Hafen von Djibouti zugeteilt sind. Die BB 04 wie auch die BB 11 und 13 zu 1050 PS standen unermüdlich im Rangierdienst im Bahnhof Diré Daoua, fast fünfzig Jahre nach ihrer Inbetriebnahme. Dies zeugt um die Richtigkeit ihrer Konzeption: die alten Soldaten sin dunsterblich…

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Gesamtes Wissen zum Thema BB Alsthom (mehrheitlich in französischer Sprache):

- James Leray « Autres types récents de machines diesel à voie étroite construites par la société Alsthom » in Revue Chemins de fer n° 209 / 1958
- Robert Fléty « évolution de la traction sur les réseaux d'outre mer … la génèse des BB Alsthom » in Revue d'Histoire des Chemins de Fer n° 7 (Herbst 1992)
- La vie du rail Outre Mer, unter anderem Nr. 136 (Juli 1965), 210 (Oktober 1971), 276 (Februar 1978) …
- Lluis Prieto Tur « Las Francesas de via estrecha (2a parte) » Monographias del ferrocarril
- Barcelona 2007 ISBN 978-84-931318-4-5, (Spanisch, aber unverzichtbar)…
- Martin Van Oostrom "diesel-Elektrishe locomotieven NS-serie 2400" (Niederländisch).