DIE 1'C-DAMPFLOKOMOTIVEN VON SLM WINTERTHUR



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Für den Betrieb des ersten, im Juli 1900 eröffneten Abschnittes, Djibouti – Dauenlé (106 km) bestellte die Compagnie Impériale des Chemins der fer Ethiopiens (C.I.E.) bei der Schweizerischen Lok- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur sechs Schlepptenderlokomotiven mit Achsfolge 1'C mit vierachsigen Tender. Vier wurden 1899 mit den Werknummern 1213 bis 1216 hergestellt, die beiden anderen folgten 1900 (SLM 1224 und 1225).

Die Lokomotiven 1 bis 6 der C.I.E. trugen Namen in französischer und äthiopischer Sprache, beidseitig des Kessels auf Bronzeschilder angebracht. Nr. 1 "Lion", Nr. 2 "Léopard," Nr. 3 "Panthère", Nr. 4 "Buffle", Nr. 5 "Rhinocéros" und Nr. 6 "Antilope".

Die Maschinen 5 und 6 waren bereits eine verstärkte und etwas kräftigere Ausführung. Sie unterschieden sich durch die Anordnung der Kesselaufbauten. Im Jahr 1901 SLM stellte zwei weitere Einheiten fertig. Die Nr. 7 "Elephant" (SLM 1381) und die Nr. 8 "Hippopotame" (SLM 1382). Diese waren für die Inbetriebnahme des Abschnittes Dauenlé – Dire Daoua vorgesehen. Ihre Einsatzstecke erreichten sie jedoch nie, da sie auf dem Transport mitsamt dem Schiff untergingen.

1912 lieferte SLM an der neuen Gesellschaft C.F.E. drei ähnliche Lokomotiven: die zweite Nr. 7 "Elephant" (SLM 2295), die zweite Nr. 8 "Hippopotame" (SLM 2296) und die Nr. 9 "Fauve" (SLM 2297). Diese unterschieden sich durch die andere Form des Führerhauses: Die Dachform ähnelt mancher Schweizer Dampflokomotive der SLM aus jenen Jahren.

Diese Lokomotiven mit einfacher Dampfdehnung verkehrten hauptsächlich auf den unteren Abschnitt der Strecke. Die vier ersten Maschinen wurden bereits in den dreissiger Jahre abgestellt, ihre Tender ergänzten dann die 1938 neu gelieferten 1'D der Serie 414 bis 419. Die Karriere der letzten 1'C endete zu Beginn der fünfziger Jahre.

Die Kohle für den Dampfbetrieb kam bei Schiff in den Hafen Djibouti und blieb dort gelagert. Dann folgte die Verteilung mittels Hochbordwagen auf die wichtigsten Bahnhöfe der Strecke. Kohlenkräne zur direkten Beladung der Tender waren nirgendwo vorhanden. Die Gesellschaft stellte Träger ("Coolies" genannt) für die Bekohlung der Lokomotiven ein. Diese erfolgte mittels jeweils mit 30 Kilos Kohle gefüllten Körbe oder Jutesäcke, welche aus der Höhe direkt in den Tender geleert wurden. Auf einigen Bilder erkennt man die Waage, respektive die Holzgerüste zur Bekohlung.